Fragen und Antworten | Besonnung
Wir bringen Licht ins Dunkel zum Thema Besonnung für Sie: Wieviel Sonne braucht der Mensch? Wie bildet die Haut Bräune und was hat es mit dem Sonnenhormon Vitamin D auf sich? Und was…. Hier finden Sie Antworten!
BRAUCHT DER KÖRPER UV-LICHT?
- „Licht ist Leben“. Dieser berühmte Spruch hat sehr viel wissenschaftlichen Hintergrund
- Ohne Licht, könnten wir auf Dauer nicht existieren und würden vielerlei Gebrechen und Krankheiten bekommen.
- Unser Körper verlangt nach UV-Licht. Daher sieht man beim ersten Sonnenstrahl die Menschen vor die Türe gehen und die Sonne genießen.
- Viele biopositive Effekte werden durch UV-Licht erzeugt, die für uns lebenswichtig sind.
- Beispiele sind Vitamin D Bildung, Sonnenschutz durch Bräune, Kreislaufstabilisierung, Stimulierung des Immunsystems, Steigerung der Leistungsfähigkeit, Therapie von Hautkrankheiten, Linderung von Depressionen.
WORAUS BESTEHT SONNENLICHT?
- Insgesamt erstreckt sich das Sonnenspektrum, das auf die Erdoberfläche trifft, über den Wellenlängenbereich von etwa 290nm bis 3000nm und enthält folgende Anteile:
- Infrarotstrahlung (Wärme)
- Sichtbare Strahlung
- UV-Strahlung (langwelliges UVA und kurzwelliges UVB)
- Je nach Breitengrad, Jahres-/ Tageszeit und Bewölkung, in unterschiedlichen Zusammensetzungen
WORAUS BESTEHT KÜNSTLICHE UV-STRAHLUNG?
- UV-Strahlung ist ein kleiner Teil der „elektromagnetischen Strahlung“ (welche sich von kurzwelligen kosmischen Strahlen bis zu langwelligen Radiowellen erstreckt).
- Es gibt nur natürliche elektromagnetische Strahlung, welche aber künstlich erzeugt werden kann.
- Bei gleicher Wellenlänge weisen natürliche und künstlich erzeugte Strahlung identische Eigenschaften auf.
- UV-Strahlung besteht aus UVA (Wellenlängenbereich 320nm-400nm), UVB (280-320nm) und UVC (200-280nm)
- Sonnenlicht und Solarien stellen im UV-Bereich nur UVA und UVB Strahlung zur Verfügung
WELCHE WIRKUNG ERZEUGT UV-LICHT?
- UVA:
- Sofortbräunung (Dunkelung der Pigmente)
- Hautalterung bei hoher Dosierung
- Anwendung in der Phototherapie (z.B. bei Hautkrankheiten)
- UVB:
- Bildung neuer Pigmente
- Bildung des Prävitamins D3
- Sonnenbrand bei hoher Dosierung
- Lichtschutz durch gebräunte Haut und Aufbau der Lichtschwiele
- Stärkung des Herz-/ Kreislaufsystems
- Therapie von Hautkrankheiten
- UVC:
- Nicht in unserer Atmosphäre und nicht im Solarium enthalten (keine Wirkung)
- Sehr energiereiche und gefährliche Strahlung
- Wird zur Desinfektion und Entkeimung eingesetzt
WELCHE BEDEUTUNG HAT DAS VITAMIN D3?
- Das Vitamin D3 wird zum Erhalt der Knochengesundheit benötigt. Es stärkt beispielsweise das Herz-/ Kreislaufsystem, ist erforderlich bei der bei Zellregulation und spielt eine entscheidende Rolle für unser Immunsystem.
- Das sog. Sonnenhormon Vitamin D3 wird als Prävitamin durch insbesondere UVB-Einwirkung in der Haut erzeugt und dann in Leber und Niere in die Wirkformen des Vitamin D umgewandelt.
- Bereits kurze und regelmäßige UV-Expositionen, können den Vitamin D3-Spiegel auf das erforderliche Niveau bringen.
- Und das Schöne ist: im Gegensatz zu einer Zuführung über Vitamintabletten, kann durch die UV-vermittelte Erzeugung keine Überdosierung stattfinden.
WIE HÄUFIG IST EINE BESONNUNG ZUR ERHALTUNG DER BRÄUNE ZU EMPFEHLEN?
- Dies ist stark abhängig von der Bestrahlungsstärke und dem abgegebenen Spektrum des angewandten Solariums.
- Üblicherweise ist eine 10-15-minütige Besonnung 1-2 mal/Woche ausreichend.
KÖNNEN KONTAKTLINSEN BEIM BESONNEN GETRAGEN WERDEN?
- Generell ist das nicht empfehlenswert, da durch UV-Einwirkung der Kunststoff altern kann.
- Durch die hohe Wärmeleistung von Sonne und Solarium, kann der Wasserfilm unter den Kontaktlinsen austrocknen und dadurch Unbehagen erzeugen.
- Auch bei Kontaktlinsen mit UV-Schutz die Augen bei der Besonnung unbedingt schließen.
WESHALB RATEN EINZELNE DERMATOLOGEN VON BESONNUNG AB?
- Es gibt hier offensichtlich zwei Gruppen von Dermatologen.
- Die einen raten ab, während andere genau mit UV-Licht Hautkrankheiten erfolgreich behandeln.
- Dermatologen berücksichtigen überwiegend nur die Haut und nicht den gesamten Körper.
- Besonnung kann die Haut schädigen, ist aber für den übrigen Körper gesundheitsfördernd.
KANN AKNE DURCH BESONNUNG BEHANDELT WERDEN?
- Viele Hautkrankheiten werden von Dermatologen mittels UV-Licht behandelt.
- Die antibakterielle und antiseborrhoische Wirkung von UV-Strahlen ist hilfreich gegen Akne.
- Daher kann Besonnung auch bei Akne helfend wirken. Dies muss aber durch einen Arzt beurteilt werden.
KÖNNEN HAUTKRANKHEITEN DURCH BESONNUNG BEHANDELT WERDEN?
- Dermatologen behandeln häufig Hautkrankheiten mit speziellen UV-Bestrahlungsgeräten.
- In diesem Falle kann auch Besonnung durch die Sonne, oder durch Solarien therapierend wirken.
- Es gibt aber auch Krankheiten, bei denen eine Besonnung schädlich sein kann.
- Eine Indikation muss immer durch einen Arzt erfolgen.
KÖNNEN BESONNUNGEN BEI SAISONAL ABHÄNGIGEN DEPRESSIONEN (SAD) UNTERSTÜTZEN?
- Generell ist Besonnung im Solarium kaum hilfreich gegen SAD, da die Wirkung über die geöffneten Augen erfolgt.
- Licht wird nicht nur über Stäbchen und Zäpfchen wahrgenommen, sondern auch über den sogenannten dritten Rezeptor im Auge.
- Dieser Rezeptor enthält Melanopsin, das über die Freisetzung oder Unterdrückung von Melatonin die zirkadianen Rhythmen (die innere Uhr) koordiniert.
- In der Regel helfen bei SAD in den dunklen Monaten 30-minütige tägliche Bestrahlungen mit hellem Licht (etwa 10.000 Lux).
VERSTÄRKT BESONNUNG HAUTFALTEN?
- UV-Strahlung aktiviert nicht nur Zellen, sondern kann sie auch schädigen.
- Bei hoher Dosierung kann das Stützgewebe der Haut, also Elastin- und Kollagenfasern, geschädigt werden.
- Dies führt dazu, dass die Haut nicht mehr gestützt wird und „einbricht“. Falten entstehen.
- Dem kann mit Bestrahlung über spezielle Lampen mit rotem Licht in speziellen Solarien entgegengewirkt werden.
DARF MAN SCHWANGER BESONNEN?
- Das UV-Licht ist sicher nicht schädlich bei Schwangerschaften.
- Jedoch ist die gleichzeitige Wärmestrahlung unter Umständen sehr unkomfortabel und kreislaufbelastend.
- Im Laufe der Schwangerschaft erhöht sich die Hautempfindlichkeit durch die hormonelle Umstellung.
- Bitte fragen Sie Ihren Arzt hierzu.
LÄSST SICH DIE ERHALTUNG DER BRÄUNE UNTERSTÜTZEN?
- Ja, wenn Sie für eine gut durchfeuchtete Haut sorgen.
- Dies kann durch Pflegemittel und durch das Trinken von ausreichend Wasser erreicht werden.
- Von doppelter Besonnung im Solarium und an der Sonne ist Abstand zu nehmen.
WANN DARF MAN NICHT BESONNEN?
- Sobald Ihnen der Arzt davon abrät
- Wenn Sie Hauttyp 1 sind
- Wenn Sie photosensibilisierende Medikamente einnehmen (z.B. Antibiotika)
- Wenn Sie Hautkrankheiten haben unbedingt den Arzt fragen
- Wenn Sie unter 18 Jahre sind und in gewerblichen Solarien besonnen möchten
WESHALB IST EIN AUGENSCHUTZ BEIM BESONNEN ERFORDERLICH?
- UV-Licht kann zur Trübung der Linsen führen und die Netzhaut schädigen.
- Die geschlossenen Augenlider bieten wohl einen guten Schutz vor UV-Strahlung, aber bereits durch kurzfristiges Blinzeln geht dieser verloren.
- Häufige Bestrahlung der ungeschützten Augen kann irreparable Schäden hervorrufen.
IST DUSCHEN VOR ODER NACH DER BESONNUNG RATSAM?
- Ob Sie vor oder nach der Besonnung duschen wollen, hängt von Ihrem persönlichen Wohlbefinden und Ihrer Hygiene ab.
- Einen Einfluss auf die erfolgte Bräunung hat dies in keinem Falle.
- Kosmetik und Bodylotion lässt sich durch Duschen gut entfernen.
- Nach der Besonnung wird der sog. Bräunungsgeruch gerne durch eine Dusche entfernt.
- Die Hautschichten, in denen die Bräunung passiert, sind durch eine Dusche nicht beeinflusst, da die Bräunung nicht über einen Farbauftrag auf der Haut passiert, sondern innerhalb der Hautschichten.
WIE BRÄUNT DIE HAUT?
- Durch UV-Strahlung werden spezielle Zellen (sog. Melanozyten) in der Oberhaut angeregt, Pigmente (Melanin) zu produzieren.
- Zunächst handelt es sich um schwach gefärbte Körnchen (Granula), die später in die Hornzellen (Keratinozyten) der Haut überführt werden.
- Bei nachfolgenden Besonnungen werden diese Pigmentvorstufen dann oxidativ gedunkelt und verleihen der Haut die Bräune.
- Das Melanin absorbiert UV, wodurch weniger in die Haut und somit die Zellen eindringen kann.
- Dadurch schützt sich der Körper vor einer möglichen Überdosierung.